Das Erzstift flieht in das Rechtsrheinische

Nach wechselvollen Kämpfen besetzten die französischen Revolutionsarmeen nach
der Schlacht von Fleurs (26.Juni 1794) die Österreichischen Niederlande (Brabant)
und das Bistum Lüttich, die damals zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen
gehörten. Das Reichsheer räumte daraufhin das gesamte linksrheinische Gebiet.
Es zeichnete sich ab, dass somit der Rest der deutschen Länder auf dem linken Rhein-
ufer nicht mehr zu halten waren und durch französische Truppen bestzt würden.
Der Erzbischof von Köln, Maximilian Franz, Erzherzog von Österreich,ließ vorsichts-
halber umgehend die wertvollsten Gegenstände, Edelmetalle, Bibliotheken und auch
Weinvorräte aus seinen Residenzen auf der linken Rheinseite in seine rechtsrheinischen
Besitzungen abtransportieren.

Am 3.Oktober 1794 verlässt auch er selbst seine Residenz in Bonn. Er hält sich kurze
Zeit im Vest Recklinghausen auf, das auch zu seinem Herrschaftsbereich gehörte und noch
bis zum Jahr 1803 beim Erzbistum Köln verblieb.
" Der Kurfürst freilich hätte dort nicht leicht eine Residenz gefunden; auch mochten dem
Süddeutschen die nördlichen Gegenden wenig behagen. Er begab sich nach kurzer Zeit von
Recklinghausen nach Münster und von dort in seine frühere Residenz Mergentheim ."
Er war Hochmeister beim dort residierenden Deutschen Orden.
Ebenfalls war er Bischof von Münster.
Schließlich kehrte er zu seiner Familie nach Wien zurück.
Er war schwer krank und wog bei seinem Tod 1801 in Hetzendorf bei Wien 2,5 Zentner.

Das Kölner Domkapitel begab sich hingegen auf eine fünftägige Reise nach Arnsberg,
der Hauptstadt des westfälischen Teils des Erzstifts. Dort findet es Asyl im Kloster
Wedinghausen.
-Im Kurfürstentum Köln bildete das Domkapitel das höchste Leitungsgremium nach dem
Erzbischof. Nach dessen Tod einen Nachfolger zu wählen war seine wichtigste Befugnis.-

Schon am 30.September 1794 waren der Dreikönigsschrein mit den Reliquien der Heiligen
Drei Könige, der Domschatz und das Domarchiv nach Arnsberg in Sicherheit gebracht worden.

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